Postanschrift: Schützengesellschaft Buer e.V. Osnabrücker Straße 26b 49328 Melle schuetzenges-buer@gmx.de

Vereins Chronic

 

Die Schützengesellschaft Buer ist einer der Ältesten Schützenvereine des Osnabrücker Landes. Der Tag steht nicht mehr genau fest, aber es ist im Jahre 1550 gewesen, als sich Bewohner der Einzelsiedlung Buer mit den Nachbarhäusern zusammenschlossen, um sich bei den politischen Kämpfen zwischen Osnabrück und Minden zur Wehr zu setzen.Der Archivar Wilhelm Naber aus Melle stellt fest, daß die Schützen des Kirchspiels Buer einen Silbervogel mit der Jahreszahl 1550 besaßen. Dieses ging aus einem Bericht des Drosten des Amtes Grönenberg vom 23. Mai 1765 (MdHVzO. 1848) hervor. Am 8.September 1959 berichtete die "Neue Tagespost" Osnabrück von den Feststellungen des Archivars unter dem Titel: "Silbervogel-Symbol der Schützen". Um sich gegen die Feinde zu verteidigen, übte man sich im Waffengebrauch, zuerst mit der Armbrust, dann mit der Büchse. Dabei fand alljährlich ein Schützenfest statt, an dem sich die gesamte Ortschaft beteiligte und bei dem es hoch her ging. Die Pflege der Gemeinschaft und das Streben nach Geselligkeit und Freude fand hier einen sichtbaren Ausdruck. Das Erleben von Geselligkeit und Freude war von jeher ein besonderer Zug deutschen Wissens und deutscher Eigenart. So ist es denn nicht verwunderlich, wenn sich in allen Gauen unseres Landes die Feiern zu echten Volksfesten gestalteten und überall großen Anklang fanden und auch heute noch finden. Diese erfreuliche Entwicklung kam vorerst durch den dreißigjährigen Krieg zum Erliegen.Aus dem Bericht des Rentmeisters des Amtes Grönegau geht hervor, daß in Buer erstmalig in den Jahren 1653 bis 1656 ein Vogelschie?en stattgefunden hat. Da die Feiern der Schützenfeste ausartete - so steht im Staatsarchiv unter dem Jahre 1672 - hat der Vogt Jobst Hermann Kappel in Buer folgendes dem Amt Grönegau berichtet: "Beim Vogelschießen in Buer wurden durch die angestellten Schaffer kostbare Anstalten gemacht und große Gastereien auf einige Tage wie bei einer Hochzeit veranstaltet." Am 6.Juli 1672 wurde dieser Aufwand von der Regierung in Osnabrück bei 20 Goldgulden Strafe verboten. Im Jahre 1658 erließ die fürstliche Regierung in Osnabrück eine Vogelschießordnung, aus der hervorging, daß das Schießen jährlich zwischen Ostern und Jacobi stattfinden sollte. An diesen Tagen sollten sämtliche Voll- und Halberben, Erb- und Markkötter mit ihrem Gewehr erscheinen. Wer fehlte, mußte einen Taler, wer zu spät kam, einen halben Taler Strafe bezahlen.Die Stange, auf der sich der plastische Vogel zum Abschießen befand, sollte 100 Fuß hoch sein. Der König bekam einen silbernen Vogel umgehängt.Aus den Akten des Staatsarchivs ist zu ersehen, daß im Jahre 1778 Schützenkönig Erbkötter Rüelfing in Buer war.Das Hungerjahr 1847 brachte weiten Teilen Deutschlands eine Teuerung und damit soziale und wirtschaftliche Spannungen. So mußte im Frühjahr 1848 für die hiesige Landwirtschaft Saatkorn aus Bremen geholt werden. Das war eine Folge der Mißernte des Jahres 1847. Durch die Erfindung der mechanischen Webstühle waren die Einkommen aus dem Flachsbau (Hausmacherleinen) auch stark zurückgegangen. In weiten Bevölkerungskreisen herrschte über diese schwierige wirtschaftliche Lage große Unruhe. So kam es im Frühjahr 1848 vor dem Hause des Amtsvogts Blume (heute Haus Weymann) zu einem Tumult. Dabei wurden sämtliche Scheiben des Hauses zertrümmert. Amtsvogt Blume flüchtete. Er wurde von der erregten Menge vor dem Hause des Kaufmanns Förhoff gestellt und durch den Suttbach bis zur Buerschen Mühle getrieben. Erst da konnte der Vogt sich in Sicherheit bringen.Amtsvogt Blume, ein Mann treuer Pflichterfüllung, zog aus diesen Ereignissen seine Schlußfolgerung. Er stellte aus zuverlässigen Bürgern, aus der seit der napoleonischen Zeit ruhenden Schützengilde Buer, eine Bürgerwehr zusammen und schaffte damit eine straffe Ordnung. Als Symbol stiftete er dieser Bürgerwehr eine schwarz-rot-goldene Fahne. Diese Fahne war bis zum Jahre 1962 auch unsere Schützenfahne.Die Erneuerung der Feier eines Schützenfestes fand somit im Jahre 1861 statt. Am 12. August 1861 schrieb der Amtsvogt Ulrici vor: "Nach dem Vorgang so vieler anderer Ortschaften soll in Buer am nächsten Sonntag ein sogenanntes Schützenfest abgehalten werden. Festkomite? von sieben Personen; das Fest wird auf Holtgreven Hof in Sehlingdorf gefeiert.Am 26. August 1861 berichtet der Vogt der Regierung, daß alles gut verlaufen sei. Die Feste 1876, 1877, 1891 und 1893 fanden auf Hensieks Hof in Barkhausen statt. Dort war das Gelände bis zur Straße und zum Hof Albersmann mit Wald bestanden. Bis 1898 fanden die Feste dann wieder auf Holtgreven Hof statt. Ab 1899 wurde dann das Fest im "Grönen Holz" abgewickelt. Dies war zu damaliger Zeit schon ein besonders schöner Platz. Unter den prachtvollen Buchen waren die Sitzplätze aufgeschlagen. Am Waldesrand befand sich der Schießplatz und auf der Wiese war Raum für Zelte, Karussells, Schießbuden und Kuchenstände.Anläßlich seiner Königswürde im Jahre 1907 stiftete Fritz Korfhage das Diadem der Königinnen.Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges wurden dann die Feste traditionsgemäß alle zwei Jahre gefeiert.Am 1. August 1925 wurde Dr. Gerkepott zum Präsidenten der Schützengesellschaft gewählt. Vor ihm war E. Bracksieker Präsident.Daß neben den Schützenfesten auch der Schießsport im Vordergrund des Vereins stand, beweist, daß bereits im Jahre 1926 ein Preisschießen auf dem Schießstand im Ellerbusch stattfand. Auch im "Grönen Holz" wurde auf einer Distanz von 175 m mit Karabinern K 97 auf Flattern geschossen.Am 3. Juni 1928 wurde Eduard Pieper zum Tambour unserer Schützengesellschaft gewählt. Neuer Präsident wurde am 7 Juli 1928 Fr. Gröne aus Buer.Am 8. Juli 1930 wurde der Beschluß gefaßt, der auch heute noch Gültigkeit hat, sämtliche Altkönige zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Ab 13. Dezember 1935 führte Otto Vinke die Schützengesellschaft als Präsident. Im Jahre 1935 wurde der erste Winterball unter der Leitung von Georg Witte gefeiert. Während des letzten Krieges ruhten auch unsere Schützenfeste.Nach der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten wurde der im Jahre 1935 unter großen Opfern im "Grönen Holz" erbaute Schießstand 1946 vernichtet. Mit seiner Zerstörung und überhaupt durch die Nachkriegswirren bedingt, kam der Schützenverein immer mehr zum Erliegen. Ein Fortbestehen, sowie der Besitz irgendwelcher Waffen etc. war laut Anordnung der Besatzungsmächte strengstens untersagt. Somit war die Schützengesellschaft, legal gesehen, aufgelöst. Man hatte wohl die Organisation, nicht aber den alten Schützengeist auslöschen können. So war es nicht verwunderlich, daß während der Notzeit die Schützenbrüder unter sich Verbindung hielten und in dem Augenblick, wo sich die Bestimmungen etwas lockerten, erneut zusammentrafen, um die alte Tradition der Schützengesellschaft wieder aufleben zu lassen. Da waren es vor allem unsere Schützenbrüder Otto Vinke, Willy Metting, Dr. August Weymann und Georg Witte, die die ersten Getreuen um sich sammelten und am 4. März 1950 die Schützengesellschaft Buer erneut ins Leben riefen. Erster Nachkriegspräsident war Dr. August Weymann.1952 stieg das erste Schützenfest nach dem Kriege, das unter dem Motto stand: "Wir sind bestrebt, es nach alter Tradition aufzuziehen, als ein Fest, das aus dem Volke hervorgegangen ist und wieder in all' seiner Ursprünglichkeit in das Volk hineingetragen werden soll."Das erste Kinderschützenfest wurde gefeiert, es erfolgte die Gründung der Wache, und am 27. September 1952 wurde Erich Nietzel zum Präsidenten gewählt. 1953 begann die Uniformierung unserer Schützen. Im Jahre 1955 wurden in Buer automatische KK-Anzeiger angeschafft. Damit begann das Bedingungsschießen. Seit diesem Jahre wird auch der Beste-Mann-Pokal ausgeschossen, der seinerzeit vom Uhrmachermeister Paul Kork gestiftet wurde. 1956 stiftete die damalige Königin Lotti Hauer die Königinnen-Kette. Am 11. November 1956 feierte man erstmals wieder einen Winterball. In diesem Jahre wurde auch der Schießstand im "Grönen Holz" wieder fertiggestellt. Seit dem 20. September 1958 ist Theodor Körner Präsident unserer Schützengesellschaft. Am 25. März 1960 stiftete das Offizierkorps den Königspokal. 1961 erfolgte die Gründung unseres Spielmannszuges unter der Leitung von Gerh. Wilke. Die Exmajestäten unserer Schützengesellschaft stifteten 1962 eine neue Fahne. Damit wurde die sogenannte Bürgerfahne, die auch über 100 Jahre unsere Vereinsfahne war, durch eine neue ersetzt. Das dazugehörige Fahnenband stellten die Exköniginnen zur Verfügung. Die Jugendstandarte wurde ebenfalls in diesem Jahr von den Eltern des Kinderkönigspaares gestiftet.Im Jahre 1965 wurde die zweite Königskette, der Pokal- und Gewehrschrank angeschafft. Ab September 1965 stand uns das neue Böller-Geschütz bei den Schützenfesten zur Verfügung, und im Herbst 1970 wurde der neue Luftgewehrstand im Hause Dieckbreder & Jobusch seiner Bestimmung übergeben.Im Jahre 1973 legt Theodor Körner aus Altersgründen nach 15 Jahren die Präsidentschaft nieder. In dieses Amt wählte die Versammlung den 1. Vizepräsidenten Heinz-Ludwig Pieper und den scheidenden Theodor Körner zum Ehrenpräsidenten.Der Schießstand im "Grönen Holz" war im Laufe der Zeit renovierungsbedürftig geworden. Die erforderlichen Instandsetzungs- und Umbauarbeiten wurden in Angriff genommen und in den Jahren 1974 bis 1976 fortgesetzt. über 2000 Arbeitsstunden der Mitglieder und Spenden für den Materialaufwand ermöglichten diese notwendigen Maßnahmen. Insbesondere ging es hier um die Deckung, den Bunker und die Traversen.1974 wurde eine neue Vereinssatzung beschlossen und eine neue Schützenfestordnung festgelegt.Die Sportschützen schafften aufgrund hervorragender Leistungen den Aufstieg in die Landesliga des Nordwestdeutschen Schützenbundes.Im Jahre 1976 erfolgte die Anpflanzung von Eichen längs des Weges zum Schießstand.Eine Neuerung war im Jahre 1977 das alle zwei Jahre - in schützenfestlosen Jahren - veranstaltete Bierkönigsschießen. Die erste Bierkönigswürde errang Heiner Körner.In Anwesenheit vieler Exmajestäten wurde durch die Enthüllung eines in Eiche geschnitzten Schildes die "Schützenallee" eingeweiht. Der älteste noch lebende Exkönig Friedrich Eilert stiftete anläßlich seines 85. Geburtstages und 50 jährigen Königsjubiläums der Königswache einen wertvollen Wanderpokal.Am 2. Oktober 1979 verstarb der Mitgründer der Königswache, seit 1953 auch Ortskommandant, Fritz Schröder, Nachfolger wird der bisherige Wachhabende Fritz Fabich.Ab 1981 wird das Ortsteilschießen eingeführt, das sich in weiten Teilen der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut.Die inzwischen dringend erforderlichen Instandsetzungsarbeiten am Dach des Schießstandes und die Erneuerung der Umzäunung wurden durchgeführt, der Aufwand wurde durch den Verkauf von Bausteinen und durch Eigenleistungen abgedeckt.Nach 10-jährigen Ruhen des Pistolen-Schießens wird dieser Sport wieder aufgenommen. Auf Anhieb wurde die Kreismeisterschaft der Mannschaften und der Kreismeistertitel im Einzel errungen.Das 30-jährige Bestehen der Königswache wird in einer Jubiläumsveranstaltung im größeren Rahmen in Anwesenheit des Präsidenten des Osnabrücker Schützengaus gefeiert.Nach langen überlegungen seitens des Vorstandes kommt man zur Planung eines Um- bzw. Neubau des inzwischen maroden Schießstandgebäudes.Am 19.8.93 beschließt die Mitgliederversammlung, das geplante Bauvorhaben nach den Plänen des Architekten und Mitgliedes Jochen Bendrich in die Tat umzusetzen.Nachdem die Finanzierungsfragen geklärt und die Baugenehmigung erteilt war, konnte am 15.3.84 der Grundstein gelegt und bereits am 15.12.84 der 1. Bauabschnitt (Untergeschoß mit KK-Stand) seiner Bestimmung übergeben werden. Die Vollendung des Neubaues erfolgte in den folgenden Jahren, sodaß am 31.5.86 die Einweihung stattfinden konnte.Es ist der Schützengesellschaft gelungen, durch Idealismus und Opferbereitschaft ihrer Mitglieder, sowie durch großzügige Spenden in finanzieller und materieller Form ein Schießsportzentrum zu erstellen, das allen anforderungen der sportlichen Wettkämpfe entspricht - und dieses in relativ kurzer Zeit - in der der Schießbetrieb ohne gößere Unterbrechnungen weitergeführt werden kann.Die traditionellen Schützenfeste, die jährlichen Ausmärsche und Winterbälle und seit 1977 auch das Bierkönigsschießen wurden in allen Jahren in bewährter Form durchgeführt.Nicht unerwähnt bleiben darf das Biergericht, das bereits in den 20er Jahren tagte und seit 1980 wieder fester Bestandteil des Schützenfestmontags ist.Die Präsidentschaft von Heinz-Ludwig Pieper endete nach 18-jähriger Amtszeit 1991, anschließend leitete als neuer Präsident Fritz-Dietrich Bahr die Geschicke der Schützengesellschaft Buer. Heinz-Ludwig Pieper wird für seine verdienstvolle Arbeit zum Ehrenpräsident befördert.Im Jahre 1996 wird der KK-Pistolenstand "gestiftet durch das Königspaar Heinrich Kampmann-Eversmann und Antje Wehrle" eröffnet1998 wurden im Bereich der Theke und der Küche umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Auch eine Zentrale Heizungsanlage mit einer Raumentlüftung wurde zur Verbesserung des Wohlbefindens installiert.Im Jahr 2001 wurde das Schützenhaus innen renoviert. Freiwillige Helfer haben Wände und Decken gestrichen und die Fenster mit neuen Gardinen versehen.In den Jahren 2003/2004 wurde der KK-Schießstand umgebaut und hat nun 4 Stände mit modernem Infrarot-Lichtmess-Verfahren mit PC-Anbindung (Meyton-Anlage).Nachdem er Schützenkönig wurde, stellte Fritz-Dietrich Bahr 2005 sein Präsidentenamt zur Verfügung. Auf der Mitgliederversammlung wurde er verabschiedet und Helmut Klußmann zu seinem Nachfolger gewählt.Nach dem Schützenfest 2006 folge eine bittere Zeit für unseren Verein: Da sich kein Mitglied gefunden hatte, die Königswürde zu erlangen, blieb der Thron leer. Auch das Biergericht hat bei diesem Schützenfest das letzte Mal getagt.Nach einem gut besuchten Winterball, den die Ex-Könige und Ex-Königinnen stellvertretend eröffneten, blieben bei vielen Veranstaltungen die Mitglieder aus. Man war nun zum Umdenken gezwungen.Im Januar 2007 richtete der " Orkan Kyrill " hohen Schaden am Schützenhaus im "Grönen Holz" an: Mehrere entwurzelte Bäume stürzten auf das Schießsportzentrum und durchbohrten teilweise das Dach. Da kein Versicherungsschutz bestand, wurden durch Spendengelder und Eigenleistung die Reparaturarbeiten über einen längeren Zeitraum durchgeführt. Der Schießbetrieb musste für ein halbes Jahr eingestellt werden. Das Ergebnis dieser Sanierungsarbeiten kann sich dank seiner Helfer sehen lassen.In den Jahren 2007/2008 wurde eine Satzungsänderung erarbeitet und beschlossen. Ebenso einigte man sich darauf, das Schützenfest nur noch 3 Tage zu feiern und die Folge des Festes zu ändern. Auch wurden die Verpflichtungen des Königsamtes erheblich gelockert.Beim Schützenfest 2008 dürfen erstmals auch Frauen den Königsschuss abgeben. Im 1. und 2. Weltkrieg wurde auch unsere Schützengesellschaft durch die Verluste an Gefallenen und Vermißten schwer getroffen. Vor Beginn eines jeden Schützenfestes wird ihrer in einer Feier am Ehrenmal auf dem alten Friedhof gedacht. Durch namentlichen Aufruf der verstorbenen Mitglieder der letzten zwei Jahren erinnern wir uns auch an die Kameraden, die vor zwei Jahren noch unter uns weilten.